Schlafen ist überlebenswichtig und dennoch nicht so leicht verständlich wie Essen oder Atmen. Der Schlaf ist vielmehr ein komplexes System aus Wachen und Ruhen, achtsam sein und entspannen, Sinneswahrnehmung und Auszeit. Wird über Schlaf gesprochen, dann kommen nicht selten auch die Wörter Schlafrhythmus, Schlafzyklus sowie auch Schlafphasen ins Spiel. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesen Begriffen? Die entsprechenden Erläuterungen in Wort und Bild finden Sie in diesem Artikel.
Was sind Schlafphasen?
Die Schlafphasen kann man als unterschiedliche Ebenen des Schlafs begreifen; und im Hinblick auf den Schlafzyklus spielt auch die Wachphase (W) eine wichtige Rolle. Rein den Schlaf betrachtend unterscheidet man dann noch einmal vier Schlafphasen: Den Leichtschlaf (N1), den tieferen (aber nicht tiefen) Schlaf des Stadiums N2, den Tiefschlaf N3 und den REM-Schlaf (R).
Die Buchstabenbezeichnungen helfen im Folgenden, den Schlafzyklus zu erklären. Denn bei diesem geht es nicht nur um die Abfolge der einzelnen Phasen nach einem immer gleichen Schema. Vielmehr besteht der Schlafrhythmus aus einem steten Wechsel der einzelnen Schlafebenen. Das nachstehende Diagramm verdeutlicht Ihnen überdies, warum wir uns oft nur nach einem langen oder einem sehr kurzen Schlaf an unsere Träume erinnern können.
Wie funktioniert der Schlafzyklus?
Von der Wachphase geht der Schlafende meist durch die REM-Phase (R) in die Leichtschlafphase N1 über, und oft springt er von da auch wieder zurück. Bis der Leichtschlaf gehalten wird und dann in den tieferen Schlaf (N2) übergeht kann der Schlafende durchaus mehrere Male wieder aufwachen. Zudem wechselt er auch von N2 in den Tiefschlaf N3 nicht nur einmal, sondern ebenfalls mehrere Male.
Der Tiefschlaf (N3) ist dann die Phase, in welcher der Schlafende am längsten verweilt, so er darin nicht gestört wird. Dann folgen wieder ein leichterer Schlaf und ein Übergang von N2 zu R. In der REM-Schlafphase finden die meisten Träume statt; aktuelle Studien weisen aber auch auf Träume in der Tiefschlafphase hin. Nach der REM-Phase folgt ein Wachzustand, der beim Durchlauf mehrerer Schlafzyklen nicht im vollständigen Erwachen enden muss.
In einer Nacht sechs Schlafzyklen oder mehr
Gehen wir von einer durchschnittlichen Länge des Schlafzyklus‘ mit 80 Minuten aus, dann erfährt der Schlafende bei achtstündigem Schlaf etwa sechs Schlafzyklen. Jedoch werden die einzelnen Durchläufe nach und nach immer kürzer und das Verweilen in einer Schlafphase nimmt im Hinblick auf die Dauer ab. Ein Zeichen dafür, dass die entsprechende Person „ausgeschlafen“ hat – und hoffentlich auch ausgeschlafen ist.
Etwaige Verteilung der Schlafphasen in der Schlafdauer
- Schlafphase N1 (Leichtschlaf): ca. 5 %
- Schlafphase N2 (tieferer Schlaf): ca. 45 bis 55 %
- Schlafphase N3 (Tiefschlaf): ca. 15 bis 25 %
- Schlafphase R (REM-Schlaf): ca. 20 bis 25 %
- Schlafphase W (Wachphase): < 5 %
Was bedeutet eigentlich REM-Schlaf?
REM ist die Abkürzung für „Rapid Eye Movement“, also für eine schnelle Augenbewegung. Diese schnelle Augenbewegung findet in der entsprechenden Schlafphase und bei geschlossenen Lidern statt. Außerdem ist die Muskelspannung im Körper in der REM-Schlafphase verringert und die Gehirnaktivität ähnelt jener im Wachzustand. Ergo: Der Schlafende träumt, regt sich aber nicht übermäßig, wenn er im Traum aktiv ist.
Variation der Durchläufe bei ungestörtem Schlaf
Wie oben schon angemerkt, so ist die Wachphase ein theoretischer Teil eines jeden Schlafzyklus‘. Kann der Schlafende ungestört weiterschlafen, dann tritt zum Ende des ersten Zyklus und der weiteren Abläufe kein Erwachen ein. Vielmehr verlagern sich die Durchläufe und die Zeiten in den unterschiedlichen Schlafphasen. Bei achtstündigem Schlaf kann sogar bis zu 1,5 Stunden REM-Schlaf am Stück drin sein:
Zusammenfassung zu Schlafphasen und Schlafzyklus
Der Schlaf ist kein statisches Konstrukt mit immer gleichen Abläufen. Zwar gibt es einige Grundkomponenten, die Schlafphasen, und einen etwaigen Ablauf, den Schlafzyklus, aber keine feste und detaillierte Formel für den Schlaf. Wichtig ist für Körper und Geist, dass alle Schlafphasen idealer Weise mehrfach während der Nachtruhe durchlaufen werden. Dabei können sie sich verschiedenartig abwechseln und in der Zeitdauer variieren.