Nach dem Einschlafen durchlaufen Schlafende verschiedene Schlafphasen. Eine der Schlafphasen des Menschen ist der REM-Schlaf, dessen Abkürzung für Rapid Eye Movement steht. Je nach Schlaf-Länge kann der REM-Schlaf bis zu 25 Prozent im Schlafzyklus ausmachen. Dabei ist die erste dieser Phasen mit rund 10 Minuten rechts kurz, der letzte Durchlauf kann aber bis zu 60 Minuten dauern. Die Wissenschaft geht davon aus, dass in der REM-Schlafphase am meisten geträumt, verarbeitet und gelernt wird. Sie ist also gut für Gedächtnis und Psyche / Stimmung.
Was ist REM-Schlaf?
Jede Nacht während des Schlafs durchläuft jeder Mensch mehrere Phasen, die sogenannten Schlafphasen. Dabei gibt es neben dem Rapid Eye Movement noch einige weitere Phasen vor und nach der „Traum-Phase“. Im Durchschnitt ist die Aufteilung des Schlafes in der Nacht (bei idealerweise 8 Stunden Schlafen) pro Zyklus, der mehrfach durchlaufen wird, folgendermaßen:
- Einschlafphase – Schlafstadium 1 mit oberflächlichem Schlaf, teilweise Träumen und Beruhigung des Körpers beim Einschlafen, Aufwachen ist sehr leicht
- Leichtschlafphase – Schlafstadium 2 mit tieferem, entspannterem Schlaf, meist ohne Träume, da das Bewusstsein abgeschaltet ist, Aufwachen ist schwerer
- Tiefschlafphase – Schlafstadien 3 und 4 mit erholsamem Schlaf und tiefster Entspannung, wichtig für die geistige Gesundheit, Aufwachen ist sehr schwer
- REM-Phase – Zwischenstadium als Traumphase im Schlafen, schnelle Augenbewegungen, hohe Hirnaktivität, aber meist ohne Muskelaktivität
Die REM-Phase stellt während des Schlafes also eine Besonderheit dar. Durch Träumen soll sie – so nehmen Schlafforscher an – dazu führen, dass Sinneseindrücke sowie auch Emotionen verarbeitet werden. Unterbrechungen des Schlafes, also Schlafstörungen, können bei Menschen daher zu Unausgeglichenheit, Konzentrationsschwäche, abnehmender Gesundheit und ähnlichem führen. Aber jede Phase ist entsprechend wichtig; die Verarbeitung von Erlebtem in Träumen genauso wie die traumlose Entspannung im Tiefschlaf.
Neue Erkenntnisse: Im Schlaf können sogar komplexe Aufgaben gelöst werden
Überblick: Informationen zur REM-Phase im Schlaf
- Spezielle Zeit des Schlafes, in der Menschen Informationen verarbeiten und Emotionen unbewusst erleben
- Während des REM-Schlafs ist die Gehirn-Aktivität nahezu genauso stark wie im Wachzustand
- In der Zeit des Träumens ist die Muskelaktivität ausgesetzt, damit geträumte Bewegungen nicht umgesetzt werden
- Substanzen wie Alkohol können dazu führen, dass die Zeit des REM-Schlafs reduziert wird
- Anders als im Tiefschlaf, wo die Atmung tief und gleichmäßig geht, kann sie in dieser Phase schnell, flach und unregelmäßig sein
Aktivität von Körper und Gehirn im REM-Schlaf
Der REM-Schlaf ist geprägt von schnellen Bewegungen der Augen (Rapid Eye Movement), von denen diese Schlafphase auch ihren Namen hat. Anders als in den ruhigen Schlafphasen der Nacht, bei denen Entspannung und Erholung im Vordergrund steht, zeichnet sich diese Zeit beim Schlafen durch Aktivitäten in Körper und Gehirn aus.
So kann sich der Blutdruck verändern und die Atmung beschleunigen. Die Herzfrequenz und Körpertemperatur können steigen. Das Gehirn verzeichnet einen erhöhten Sauerstoff-Verbrauch und sowohl bei Frauen als auch bei Männern kann es zu einer sexuellen Erregung kommen. Weitere körperliche Auswirkungen sind eventuell Zuckungen von einzelnen Muskeln, von Gesicht, Gliedmaßen oder ganzem Körper.
Funktionen der REM-Schlaf-Phase
Der REM-Schlaf hebt sich von der Tiefschlafphase durch einige körperliche Aktivität (schnelle Augenbewegung, manchmal Muskelzucken) und starke geistige Aktivitäten ab. Es wird überdies angenommen, dass im REM-Schlaf das mehr oder weniger unterbewusste Lernen stattfindet. Deshalb kann der REM-Schlaf bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu 50 Prozent der Schlafenszeit in der Nacht ausmachen. Und deshalb ist der Mittagsschlaf für Heranwachsende von großer Bedeutung – um das Lernen zu fördern.
Aber auch in der Jugend sowie in jedem anderen Alter ist der REM-Schlaf wichtig für die körperliche und geistige Gesundheit. Durch das stattfindende Gedächtnis-Training und die Verarbeitung von Emotionen sowie Informationen wird einiges an psychischer Last während des Schlafvorgangs abgenommen. Deshalb ist für Menschen mit Stress, Depressionen, anderen psychischen Leiden sowie auch körperlich versehrte Menschen der Schlaf nochmal wichtiger.
Für Säuglinge ist der REM-Schlaf zudem essenziell für die Entwicklung des Zentralnervensystems. Die neuralen Verbindungen, die das zentrale Nervensystem bilden, werden in dieser frühen Kindheitsphase aufgebaut und gestärkt. Ein gesunder Schlaf, ein häufiges Durchschlafen und auch der für Kinder wichtige Mittagsschlaf sind dabei ein hohes Gut, das vor Nervenschäden oder einer Unterentwicklung des Nervensystems schützt. Wer im Alter gesund bleiben will, sollte ebenfalls auf ausreichend Schlaf achten.
Was bedeutet zu wenig REM-Schlaf in der Nacht?
Bekommt ein Mensch, wegen Schlafstörungen, Stress oder ständigem Wecken, zu wenig Ruhe, dann werden im Schlafzyklus auch die oben aufgeführten Phasen nicht (richtig) durchlaufen. Das heißt, dass nicht nur die REM-, sondern auch jede andere Phase nicht ausgeprägt genug stattfindet. Was das bedeutet, das haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst:
- Wenig Konzentration und Bewältigungsfähigkeit: Die Konzentrationsfähigkeit lässt nach, Situationen können falsch eingeschätzt werden und die Bewältigung von fordernden Einflüssen ist gestört
- In jungen Jahren auch Übergewicht: Schlafmangel und Übergewicht können Studien zufolge vor allem in der Jugend zusammenhängen
- Körperliche Leiden: Von einfachen Kopfschmerzen bis hin zur ausgewachsenen Migräne können verschiedene Folgeschäden des Schlafmangels auftreten
REM-Schlafphase verbessern: So geht’s!
Die Bedeutung der REM-Schlafphase für die körperliche und geistige Gesundheit ist also sehr hoch. Das Gleiche gilt aber für den nächtlichen Schlaf im Allgemeinen. Und deshalb ist ein gesunder Schlafrhythmus auch der Schlüssel für einen guten REM-Schlaf. Hier sind abschließend für diesen Ratgeber unsere Top 5 Tipps für einen gesunden Schlaf mit ausreichend REM:
- Eine regelmäßige Schlafdauer von 7 bis 9 Stunden sollte ohne zu viele oder zu lange Unterbrechungen (max. 2 kurze Wachphasen pro Nacht) realisiert werden
- Zu viel Essen, zu fettige oder stark gewürzte Speisen sowie Alkohol sollten vor dem Schlafen gehen vermieden werden, um die Schlafqualität zu steigern
- Äußerliche Einflüsse optimieren, indem die Temperatur im Schlafzimmer bei unter 20°C liegt, keine Lärmquellen vorhanden sind (Handy lautlos stellen) und der Raum so dunkel wie möglich ist
- Eine feste Schlafroutine mit festen Schlafzeiten, vor denen mindestens 30 Minuten auf Reizüberflutung (Fernsehen, Handy, anderer Stress, …) verzichtet wird, ist anzustreben
- Medizinische Probleme nicht wegschieben, sondern zum Arzt gehen und behandeln lassen, damit der Körper schnell zur Normalität findet
Wir hoffen, wir konnten Ihre Fragen zum REM-Schlaf, was er ist und welche Funktion bzw. Bedeutung er für den Mensch hat beantworten. Bei der Optimierung des Schlafs kann ein Schlafphasenwecker helfen.